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Wassersensible Stadtentwicklung – Mehr als nur Hochwasserschutz

Hochwasserschutz ist neben der Grün­flächenplanung in den Kommunen der am meisten mit der Klimaanpassung assoziierte und umgesetzte Teilaspekt, bedingt durch unmittelbare Betroffenheit aufgrund der Zunahme von Starkregen­ereignissen. Dadurch werden Siedlungsbereiche durch offene Gewässerläufe überflutet oder Abwassernetze über­lastet. So wurden entwickelte Schutz­konzepte oder umgesetzte Maßnahmen zur Regenrückhaltung oder Beseitigung ­hydraulischer Engstellen für die Ablei­tung für Starkregenereignisse in Heilbad Heiligenstadt, Meiningen, Rositz, Rudol­stadt oder Zella-Mehlis dokumentiert.

Im Sinne einer wassersensiblen Stadt­entwicklung gibt es jedoch Anlass zum Umdenken. Früher – und meist auch noch heute – wurde das überschüssige Wasser über Entwässerungssysteme gezielt abgeleitet. Dadurch wird der Landschaft jedoch Wasser entzogen, was in den durch den Klimawandel vermehrt auftretenden Dürreperioden lieber aufge­fangen, gespeichert und im sogenannten Schwammstadt-Prinzip wiederverwendet werden sollte. Zum Beispiel können über Regenwasserkaskaden oder Baumrigolen Grünelemente bewässert und überschüs­siges Wasser der Versickerung zugeführt werden, um anschließend in Trocken­perioden für die Vegetation verfügbar zu sein oder durch Verdunstung zur Kühlung des städtischen Raumes beizutragen.

In der Bauleitplanung können beispiels­weise Vorgaben zur Klimaanpassung festgesetzt werden, wie im Erfurter ­Neubauareal „Alter Posthof“, mit Vorga­ben zur Dachbegrünung, Regenwasser­versickerung und Entsiegelung.
So entsteht im Fallbeispiel der Kita „Ras­selbande“ im Park eine Versickerungs­mulde, welche als multifunktionaler Stadtraum auch als Spielfläche von den Kindern genutzt werden kann.

Quelle: Stadtumbau-Besuche, Dokumentationsstand Meuselwitz und Heilbad Heiligenstadt: 2018, Dokumentationsstand Meiningen, Rositz und Rudolstadt: 2017, Dokumentationsstand Zella-Mehlis: 2021, Dokumentationsstand Erfurt: 2019


Weitere Projektbeispiele zum Handlungsschwerpunkt: Qualifizierung und Vernetzung städtischer Grünflächen und blauer Infrastruktur