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Pößneck: Von der Knabenschule zum betreuten Wohnen

Das im Jahre 1830 als Knabenschule errichtete Eckgebäude am Schillerplatz 1 reiht sich in das Denkmalschutzensemble der Pößnecker Kernstadt ein. Nach dem Leerstand im Jahr 2014 wurde 2016 ein Nutzungskonzept erarbeitet, wel­ches eine Eignung für „Betreutes Wohnen“ ergab – aufgrund der zunehmend älter werdenden Bewohnerschaft eines der nachgefragtesten Wohnqualitäten in den Thüringer Innenstädten. Als Sanierungsziel wurde die energetische Sanierung und der Umbau zur Einrichtung für altengerechtes Wohnen formuliert. Nach Eigentumsübertragung vom Landkreis zur Stadt bekundete ein privater Investor mit dieser Vorgabe Interesse und kaufte die Immobilie. Im Ergebnis wurden auf zwei Geschossen ambulant betreute Wohngemeinschaften eingerichtet. Den einzelnen Ap­partements ist pro Geschoss ein gemeinsamer Wohn- und Essbe­reich zugeordnet, welcher von einer Fachkraft mitbetreut wird. Im Erd- und Dachgeschoss gibt es jeweils separate Mietwohnun­gen für selbständiges Wohnen. Alle Geschosse sind durch einen Aufzug mit angegliederter Treppe barrierefrei erschlossen. Die dem Gebäude zugehörige Turnhalle steht nach Abschluss der Umbau- und Sanierungsmaßnahmen im Jahr 2022 auch der Öffentlich­keit zur Verfügung.

Seit 2018 kamen hier Wohnungs- und Städtebauförderung bei Gesamtausgaben von 6,8 Mio. Euro kombiniert zum Einsatz. Im Rahmen des Innenstadtstabilisierungsprogramms wurde ein Darlehen von rund 2,3 Mio. Euro und ein Baukostenzuschuss in Höhe von 647.000 Euro gewährt. Von der Städtebauförderung kamen rund 2 Mio. Euro aus dem Bund-Länder-Programm „Städtebaulicher Denkmalschutz“ und ca. 500.000 Euro als Eigenanteil von der Stadt.

Quelle: eingereichtes Projekt der Stadt Pößneck, Dokumentationsstand: 2023


Weitere Projektbeispiele zum Handlungsschwerpunkt: Zielkonflikte zwischen Denkmalschutz und modernen Nutzungskonzepten lösen