



Das Gebiet „Magdeburger Allee“ ist eines der wenigen Thüringer Gebiete im Programm „Stadtteil mit besonderem Entwicklungsbedarf – Die Soziale Stadt“, das keinen Plattenbaubestand, sondern gründerzeitliche Bebauung aufweist. Die historische Entstehung einer damals rasant anwachsenden Arbeiterwohnstadt mit großer Industrieansiedelung prägt auch heute noch das Erscheinungsbild des Quartiers. Durch die gezielte Förderung der sozialen Infrastruktur konnte den zu Beginn der Förderkulisse im Jahr 2000 bestehenden Problemlagen, wie der drohenden sozialen Ausdifferenzierung, dem negativen Image des Gebietes, hohen Leerstandsquoten, Funktionsverlusten und städtebaulichen Missständen, erfolgreich entgegengewirkt werden. Im Zuge der Bau- und Ordnungsmaßnahmen wurden die Modernisierung an Einrichtungen der sozialen Infrastruktur vorgenommen und das Wohnumfeld aufgewertet. Aufenthaltsqualitäten haben sich sichtlich verbessert und städtebauliche Missstände wurden beseitigt. Zugleich sind neue Freizeit- und Bewegungsflächen entstanden, die zum Teil auf vorhandenen Brachflächen angelegt wurden. Der Stadtteil erfuhr durch eine Vielzahl von Maßnahmen im Programm „Soziale Stadt“ eine Entwicklung zu einem kreativen und kulturellen Hotspot Erfurts. Insbesondere die Ansiedlung von Vereinen und Initiativen in ungenutzten Gewerbeeinheiten trug zur Belebung des Stadtteils bei. Auch viele Studenten der nahegelegenen Fachhochschule etablierten sich durch günstige Mieten im Quartier. Die Umsetzungsprozesse des Verfügungsfonds stehen exemplarisch für die besondere akteursübergreifende Zusammenarbeit im Gebiet „Magdeburger Allee“. Eine vielfältige Akteurslandschaft mit engagierten Beteiligten unterstützte die positive Entwicklung im Quartier zusätzlich.
Quelle: Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (2023): Fallbeispiele zukunftsfähiger Stadtentwicklung 2023, Seite 58 ff. Online: https://stadtentwicklung-thueringen.de/download/fallbeispiele-zukunftsfaehiger-stadtentwicklung-2023/?tmstv=1715849781, letzter Aufruf: 2. Mai 2024
Dokumentationsstand: 2024
Weitere Projektbeispiele zum Handlungsschwerpunkt: Soziale Integration
- Leinefelde-Worbis: Stadtteilmanagement in der Südstadt für „Sozialen Zusammenhalt“ über gleichnamige StBF-Kulisse
- Erfurt – Magdeburger Allee: Stabilisierung sozial benachteiligter Gebiete
- Jena-Lobeda: „Soziale-Stadt-Kulisse“ mit zahlreichen Begegnungszentren
- Weimar-West: Quartiersmanagement und Bürgerzentrum
- Heilbad Heiligenstadt-Auf den Liethen: Begegnungsstätte für soziale Integration
- Schmalkalden-Walperloh: Stadionbereich als Standort für neues Stadtteilzentrum
- Artern: Quartiersmanagement ThINKA über Europäischen Sozialfonds