Für die Beteiligung von Jugendlichen an der Stadtentwicklung können punktuell oder kontinuierlich Formate angeboten werden. Für beides gibt es Erfahrungen in Thüringen.
In Bad Lobenstein wurden junge Menschen im Rahmen eines ExWoSt-Projektes mit dem Format eines „Jugendbarcamps“ angesprochen. Dabei sollen die Jugendlichen selbst aktiv werden und ihr Wissen teilen. Die Themen sind nicht vorgegeben, sondern werden zu Beginn der Veranstaltung von den Teilnehmenden selbst bestimmt. Somit werden genau die Inhalte besprochen, die die Jugendlichen bewegen. Erwachsene können auf Augenhöhe mitreden oder zuhören und lernen. Das Format eignet sich für punktuelle Einbindung oder als Auftaktveranstaltung, um Austausch zu fördern und Ideen zu sammeln. Es kam beispielsweise bei der ISEK-Fortschreibung zur Erfassung der Bedürfnisse dieser Zielgruppe zum Einsatz.
In anderen Thüringer Kommunen sind junge Menschen in regelmäßigen, städtischen Gremien, wie dem Kinder- und Jugendbeirat Ilmenau, Weida oder Zella-Mehlis, organisiert. Der Beirat dient dem Austausch zwischen Stadtrat und Jugendlichen. Er wird in Entscheidungen des Stadtrates eingebunden und organisiert selbst Aktionen und Veranstaltungen. Auch über soziale Funktionsträger können die Interessen junger Menschen kontinuierlich integriert werden.
In Erfurt sind Organisationen der Kinder- und Jugendarbeit in einem Dachverband organisiert. Der „Stadtjugendring“ wirkt als Interessensvertreter und Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche, die sich engagieren möchten. Er ist darüber hinaus Träger der Beteiligungsstruktur „BÄMM!“ für Jugendliche, die unter anderem Mikroprojekte fördert und Jugendkonferenzen durchführt.
Quelle: Stadtumbau-Besuche, Dokumentationsstand Bad Lobenstein: 2019, Dokumentationsstand Ilmenau und Weida: 2018, Dokumentationsstand Zella-Mehlis: 2021, Dokumentationsstand Erfurt: 2019
Weitere Projektbeispiele zum Handlungsschwerpunkt: Politische Legitimation von Mitspracherechten – Einbindung in Stadtgestaltung
- Beteiligungsformate: punktuell oder dauerhaft
- Weida: Jugendparlament
- Schmölln: Jugendliche bauen digitales Stadtmodell mit
- Saalfeld: Jugendklubhaus seit Generationen gut besucht
- Eisenach: Jugendbefragung zeigt Mehrbedarf an Mitbestimmung auf
- #stadtsache: Partizipation to go – App-basiertes Stadtentdecken und Mitmischen