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Ergebnisse der 6. Transferveranstaltung „Zusammen denken – gemeinsam handeln“ am 12. Juni 2024 in Schmalkalden

Ganz bewusst wurde für die nunmehr 6. Transferveranstaltung der Veranstaltungsreihe „Zusammen denken – gemeinsam handeln“ das Monitoringgebiet „Schmalkalden-Walperloh“ als Veranstaltungsort ausgewählt, um sowohl bereits umgesetzte Maßnahmen als auch verbliebene Handlungsbedarfe in den Thüringer DDR-Wohnungsbaugebieten vor Ort zu begutachten und diskutieren zu können. Erreichtes Ziel dieser Veranstaltung war es, dass sich die erfahrenen Thüringer Kommunalvertretenden und eingeladene Expertinnen und Experten aus Berlin und Baden-Württemberg mit den Akteuren der Thüringer Kommunen austauschen, die an den besonderen Konditionen der Sozialer Zusammenhalt Städtebauförderkulisse (SZH) interessiert sind oder sich gerade auf den Weg dahin begeben (ca. zwei Drittel der anwesenden Kommunalvertretenden). Die Grußworte wurden vom Schmalkaldener Bürgermeister Thomas Kaminski und von Staatssekretärin Prof. Dr. Barbara Schönig seitens des TMIL überbracht. Die Gesamtmoderation übernahmen in bewährter Partnerschaft Referatsleiterin Anja Maruschky (zuständig für Städtebauförderung, Quartiersentwicklung und Schulbauförderung im TMIL) und Herr Groß als Koordinator der Arbeitsgruppe Begleitforschung.

Während der ebenso etablierten Kennenlernrunde in Kleingruppen tauschten sich die rund 50 Teilnehmenden anhand themenbezogener Fragestellungen aus. Diesmal saß an jedem Tisch mindestens ein versteckter „Experte“ in Form einer kommunalvertretenden Person, die bereits Erfahrungen mit der SZH-Förderkulisse gesammelt hatte. Die Fragen waren jedoch so ausgerichtet, dass auch „Förderkulissen-Unerfahrene“ mitdiskutieren konnten. Zudem war jedem Tisch ein Experte/eine Expertin vom Büro Weeber+Partner, Büro GRAS*, NH-Projektstadt und TMIL zugeordnet, die jeweils als Tischpaten fungierten und nach der Arbeitszeit an den Tischen die gesammelten Ergebnisse zusammenfassten. Im Anschluss an die sehr rege Diskussionsrunde folgte ein Impulsvortrag zur Förderkulisse „Sozialer Zusammenhalt – Instrumente für eine gute Nachbarschaft“ seitens Büro Weeber+Partner aus der Gruppe der Begleitforschung. Mit konkreten Beispielen aus Thüringen zum Quartiersmanagement, dem Einsatz von Verfügungsfonds, städtebaulichen Maßnahmen, Qualifizierung sozialer Infrastruktur und soziokulturellen Angeboten wurden die Möglichkeiten der Städtebauförderkulisse verdeutlicht.

Danach wurden die Teilnehmenden aus allen Stadtgrößenklassen und Regionen Thüringens in einem Quartiersrundgang durch Walperloh geleitet und dabei informativ von der Stadtverwaltung Schmalkalden sowie NH-Projektstadt als zuständigen Sanierungsträger begleitet. An mehreren Standorten im Quartier standen Expertinnen und Experten, die über umgesetzte Maßnahmen informierten. So war am Jugendklub bzw. der daneben befindlichen „Dirtbike-Strecke“ der Vorsitzende des Jugendklubs und Herr Haß als zuständiger Planer des Grünflächenamtes positioniert. Anhand einer Schnitzeljagd wurden Details zur Planung, zur Förderung und dem großen Anteil an Jugendarbeitsstunden als maßgebliche Voraussetzung für bestimmte Förderunterstützungen vermittelt.

Im weiteren Verlauf des Quartiersrundganges wurden Informationen zur baulichen Veränderung im Quartier gegeben. Standorte waren die Bergresidenz „Phönix“ als aufwendiger Umbau eines Blockes auf dem Plateau und die Abrissflächen zur Auflockerung und Grünraumvernetzung am Hang. Zudem wurde das Bürgerbüro in einer unsanierten Erdgeschosswohnung unter der Betreuung von ThINKA und das ehrenamtlich gestemmte Projekt „Möbelkiste“ vom langjährigen Quartiersmanager vorgestellt.

Als größtes Förderprojekt wurde der Wettbewerb und der anschließende Umbau des Stadions als Multifunktionszentrum erläutert. Dieses befindet sich aktuell im Rohbau, soll nach Bauende ab 2026 als Eingangstor zum Stadtteil fungieren und zahlreiche Sport- und Vereinsaktivitäten sowie das Quartiersmanagement mit dem Bürgerbüro beherbergen.

Der Nachmittagsteil der Veranstaltung bot viel Zeit für den individuellen Austausch. Darüber hinaus wurden die Teilnehmenden im Rahmen eines „Brainwalks“ zu den Instrumenten der SZH-Förderkulisse informiert und konnten gezielte Fragen zu den Vorhaben stellen. An den vier Stationen wurden Einsatz, Wirkung und Verstetigungsaspekt zu Verfügungsfonds (Stuttgart-Münster, Schwedt), Quartiersmanagements (Esslingen, High-Deck Berlin), soziokulturellen Projekten (Marzahn, Neukölln) und baulichen Maßnahmen (Marzahn, Velten) in SZH-Gebieten anderer bundesweiter Kommunen von den Expertinnen und Experten von Weeber+Partner vorgestellt. Erfolgsfaktoren, Hemmnisse, Fragen und Ideen wurden an Stellwänden visualisiert und im Anschluss von den Stationsbetreuenden im Plenum zusammengefasst.

Besonders großes Interesse gab es hinsichtlich der Einsatzmöglichkeiten von Verfügungsfonds, über die innerhalb der SZH-Kulisse eine 100%ige Fördermöglichkeit besteht, die aber von den Thüringer Kommunen bislang kaum genutzt wird. In diesem Rahmen können bspw. kleine Bürgerprojekte und somit identifikationsstiftende Maßnahmen im Quartier zügig umgesetzt werden. Die gemeinsame Reflexion der Transferveranstaltung wurde mittels eines Live-Votings per Mentimeter umgesetzt. Die entsprechenden Rückmeldungen zeigen, dass das Format der Transferveranstaltung und dem damit verbundenen Wissenstransfer zwischen den beteiligten Akteuren gute Möglichkeiten bietet, sich zu unterschiedlichen Problemstellungen thüringenweit auszutauschen und zu vernetzen.