- Handlungsschwerpunkt: Erweiterung des Spektrums von Gebäudekubaturen und Wohnungszuschnitten
- Handlungsschwerpunkt: Aufwertung und Vernetzung (halb-)öffentlicher Freiräume und Grünflächen
- Handlungsschwerpunkt: Verbesserung quartiersübergreifender Wegeverbindungen
Wohnquartiere mit Gebäudebeständen aus der DDR-Zeit sind ein prägendes Element der Thüringer Kommunen. Sie entstanden – je nach Schwere der Kriegszerstörung – häufig in der Innenstadt wie auch in peripheren Lagen zur Deckung des enormen Wohnraumbedarfs und besaßen bei ihrer Erstvermietung begehrte Wohnqualitäten.
Seit der deutschen Wiedervereinigung sind die meisten der DDR-Wohnbaukomplexe von kontinuierlichem Einwohnerrückgang gezeichnet. Waren zu Beginn arbeitsplatzbedingte Abwanderungen der Hauptgrund, so ist heute der demographische Wandel für sinkende Bevölkerungszahlen hauptverantwortlich. Die häufig noch seit dem Erstbezug in den Siedlungen lebende Bewohnerschaft fällt altersbedingt zunehmend weg. Um einer Leerstandszunahme in Hinblick auf städtebauliche Missstände und wohnungswirtschaftliche Problemlagen entgegenzuwirken, wurde in Thüringen bereits in den 1990er Jahren der Rückbau sowie die Bestandssanierung und die Wohnumfeld-Aufwertung vom Freistaat gefördert. Das im Jahr 2002 initiierte Bundesprogramm „Stadtumbau Ost“ förderte die Umsetzung dieses Ansatzes in allen neuen Bundesländern.
Der überwiegende Teil der Bestände wird von städtischen Wohnungsgesellschaften und Wohnungsgenossenschaften bewirtschaftet. Damit gehören sie zu den Hauptakteurinnen der Stadtentwicklung. Idealerweise arbeiten die Wohnungsunternehmen konstruktiv mit den Gemeindeverwaltungen zusammen, sowohl was die Entwicklung strategischer Konzepte als auch ihre Umsetzung betrifft.
In den Thüringer Monitoringgemeinden gibt es hierfür zunehmend positive Beispiele. Erfolg versprechend scheint dabei eine komplexe Betrachtung mit umfassender Abstimmung und Beteiligung zu sein, welche neben der Umgestaltung von Gebäudekubaturen auch städtebauliche Übergänge und verbesserte Wegeverbindungen zu benachbarten Stadtteilen und zur Innenstadt im Blick hat. Nicht zuletzt ist damit kleinräumig sozialen Kontrast- beziehungsweise Problemlagen und gesamtstädtisch sozialräumlicher Segregation entgegenzuwirken.